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In this fourth and last part of our focus week I want to come back to the recent events I mentioned on Monday. First the sad event: Herbert is gone. Not only did his humans move but also they committed the unforgivable error to let him go outside immediately. The rule of thumb is that you have to wait 4 weeks so that your cat has ample time to get acquainted with the sounds and smells of new surroundings before you let it venture outside for the first time. As Herbert has always been a tough cookie and was once successful in persuading some humans to adopt him, I have every hope that he can do it again. But this was so unnecessary!

The second event was a small news snippet in our local paper. It was about the outcome of a strange court case. A cat had run away and was taken in by somebody. When the original owner found out, she wanted to have her cat back. But the new „owner“ refused to return the cat. Nobody wanted to give in and the case went to court. Then the judge – obviously in some Salomonic state of mind – had the brilliant idea to let the cat decide. Naturally, this did not go according to plan and the cat hid under a car instead. As animals are „possessions“ according to German law, the judge ruled that the cat had to be returned to the original owner. This made me think. In case your cat goes missing, how can it be identified? How can you prove without any doubt that it is actually yours? Naturally, you would give a detailed description, paying particular attention to unique features. But be honest, dear readers, can you always tell whether the white cat on the photo is Ice-B or Isfrid? Or think of Jaspar’s doppelganger that even fooled me. The best thing is to have your cat chipped. In contrast to an ear tatoo, chipping is fast, easy and can be done anytime. (If you want to take your cat out of the country it is required by law.) A little microchip with a unique number is injected under the skin in the shoulder area. The information on it can then be read like the bar code at a supermarket cashier. If you have a strictly indoor cat you may think chipping is unnecessary but the sorry truth is that indoor cats are particularly vulnerable when outside. They are lacking vital survival skills and are just not streetwise – take that literally. They need to be found and identified quickly so they can be returned to their owners ASAP. So think again, a chip will make your cat as unique as you know it is.

The pictures in this issue are of chipped Islay, Ice-B and Isfrid and of Mira and Marvi, who nobody missed but who were lucky to be found. (And that way I have also delivered nearly all the portraits that were due in the 325th issue.)

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Im vierten und letzten Teil unserer Themenwoche möchte ich auf die aktuellen Vorkommnisse zurückkommen, die ich am Montag erwähnt habe. Das schlechte zuerst: Herbert ist weg. Seine Besitzer sind nicht nur weggezogen, sie haben auch den unverzeihlichen Fehler gemacht, dass sie ihn – kaum im neuen Haus angekommen – auch schon nach draußen gelassen haben und er ist nicht mehr wiedergekommen. In der Regel sollte man 4 Wochen warten, um der Katze genug Zeit zu geben, die Geräusche und die Gerüche der neuen Umgebung in Ruhe kennenzulernen. Erst dann sollte man sie das erste Mal, in Begleitung, nach draußen lassen. Herbert ist clever und hat es einmal geschafft, Menschen davon zu überzeugen, ihn aufzunehmen. Ich hege jede Hoffnung, dass ihm das auch ein zweites Mal gelungen ist. Aber was das nötig?

Das zweite Vorkommnis war ein kleiner Artikel in unserer Tageszeitung. Es ging um einen Gerichtsfall. Eine Katze war entlaufen und von anderen Menschen aufgenommen worden. Als die ursprüngliche Besitzerin davon erfuhr, wollte sie ihre Katze zurück, doch die „neuen“ Besitzer weigerten sich. Keine der beiden Parteien wollte nachgeben und so kam der Fall vor Gericht. Die Richterin hatte dann zuerst – wohl in einem salomonischen Anfall – die brillante Idee, die Katze entscheiden zu lassen. Das ging selbstverständlich in die Hose, denn die Katze dachte nicht daran, sich zu beteiligen und versteckte sich stattdessen unter einem Auto. Da Tiere in Deutschland juristisch Sachen sind, urteilte die Richterin schließlich, dass die ursprüngliche Besitzerin ihr Eigentum zurückerhalten sollte. Dabei fiel mir ein: Wenn meine Katze wegläuft, wie kann sie dann eigentlich als meine identifiziert werden? Wie beweise ich, dass meine ist? Selbstverständlich würde ich sie detailliert beschreiben und besondere Merkmale dabei betonen. Aber seid ehrlich, liebe Leserinnen und Leser, könnt ihr auf den Fotos immer sofort erkennen, ob es sich um den Eisbären oder um Isfrid handelt? Oder denkt an Jaspars Doppelgänger. Der hat selbst mich reingelegt. Am besten und einfachsten ist das Chippen. Im Gegensatz zu den früher üblichen Tätowierungen im Ohr, kamm man das jederzeit schnell und einfach machen – und die Katze muss nicht in Narkose gelegt werden. Dabei wird ein kleiner Mikrochip mit einer einzigartigen Nummer in der Schultergegend der Katze unter die Haut injiziert. Mit einem Lesegerät lassen sich die darauf gespeicherten Informationen dann ablesen wie der Barcode an der Supermarktkasse. (Wenn ihr eure Katze mit ins Ausland nehmen wollt, ist ein Chip sogar gesetzlich vorgeschrieben.) Besitzer von Wohnungskatzen meinen jetzt sicher, dass sie auf das Chippen verzichten können. Weit gefehlt! Eine entlaufene Wohnungskatze ist besonders gefährdet. Da sie in einer geschützten Umgebung aufgewachsen ist, fehlen ihr überlebenswichtige Fähigkeiten. Sie sollte daher schnell und möglichst ohne traumatischen Zwischenaufenthalt im Tierheim zu ihren Dosenöffnern zurückkehren können. Überlegt euch das mit dem Chip also noch einmal. Er macht eure Katze so einzigartig, wie sie in euren Augen ohnehin ist.

Die Bilder in der heutigen Ausgabe stammen von den Chipträgern Isfrid, Ice-B und Islay sowie von Mira und Marvi, die zwar keiner gesucht, deren Fund aber zumindest Marvi das Leben gerettet hat. (Und damit habe ich auch gewissermaßen die Portraits nachgeliefert, die eigentlich in der 325. Ausgabe fällig gewesen wären.)

Schönes Wochenende!
Sybilla