Ich bin etwas hinter der üblichen Zeit, weil ich mit Ginger doch heute morgen zum Fädenziehen bei der Tierärztin war. Vorsichtshalber muss er heute noch seine Halskrause tragen, darüber ist er natürlich alles andere als froh, aber es gibt Licht am Ende des Tunnels.

Je mehr Katzenparaden ich zusammenstelle, desto mehr merke ich, wie unsystematisch und kunterbunt ich dabei vorgegangen bin. Das, worum es heute geht, steht in meinen Katzenbüchern nämlich immer in den ersten Kapiteln: Das Verhalten. Konkret geht es heute um das Markieren. Das Spritzmarkieren mit Urin hast du sicher bei Kevin auch beobachtet. Es ist mit dem Reviermarkieren von Hunden zu vergleichen. Darüber hinaus verfügt die Katze aber auch noch über andere, subtilere Möglichkeiten ihr Revier zu markieren. Beim Reiben mit dem Kopf werden ebenso typische Duftstoffe freigesetzt wie beim Kratzmarkieren, bei dem die Schweißdrüsen an den Fußsohlen (übrigens die einigen Schweißdrüsen, die eine Katze besitzt) zum Einsatz kommen.

Aufgenommen werden die Duftstoffe einmal durch gewöhnliches Schnuppern (siehe Mira) oder durch das sogenannte Flehmen (siehe Isfrid). Beim Flehmen wird die Luft (und der Duft) durch den Mund eingezogen und in das Jacobsonsche Organ geleitet. Dieses spezielle Riechorgan gibt es bei vielen Wirbeltieren, nur beim Mensch soll es angeblich verkümmert oder nicht ausgebildet sein. Säugetiere wie die Katze nehmen damit vornehmlich Pheromone, also Sexualduftstoffe auf.